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Vom Reformationsjubiläum zum Zwinglijahr
Reformationsfeier der Reformierten Kirchen 2017-2019
Mit dem Anschlag der 95 Thesen durch Martin Luther an die Wittenberger Schlosskirche gilt das Jahr 1517 gemeinhin als Beginn der Reformation. Die reformierte Reformation nahm ihren Ausgang in der Schweiz. 1522 fand im Haus de Buchdruckers Christoph Forschauer in Zürich ein demonstratives Wurstessen in der Fastenzeit statt. Diesem ersten Verstoß gegen das Fastengebot folgen in den darauffolgenden Tagen weitere.
Das Ganze wird schnell in Zürich bekannt. Der Zürcher Priester Huldrych Zwingli verteidigte das Essen: Das Fastengebot sei ein menschliches Gesetz und deshalb nicht unbedingt gültig. Nur göttlichen Gesetzen müsse der Mensch unbedingten Gehorsam leisten. Die göttlichen Gesetze findet Zwingli in der Bibel. Hier zeigt sich eine Eigenart reformierter Theologie: die Betonung des biblischen Zeugnisses für Glauben und Leben.
Im Laufe der 1520er Jahre werden auch andere Schweizer und süddeutsche Städte evangelisch. Doch zum Augsburger Reichstag 1530 werden diese Evangelischen nicht eingeladen. Es dauert noch bis zum Ende des 30-jährigen Kriegs 1648, dass auch die Reformierten offiziell als Konfession anerkannt werden.
Die wohl bedeutendste Gestalt im reformierten Protestantismus des 16. Jahrhunderts war der Genfer Reformator Johannes Calvin. Mit seiner Darstellung des reformierten Glaubens in seinem Buch „Institutio Christianae Religionis“ prägte er die reformierten Kirchen für Jahrhunderte.